Friday 16 May 2014

Juhu Wind aus der richtigen Richtung!

Ich weiß gar nicht wo ich beginnen soll. Es ist schon wieder so viel passiert. Der Reihe nach: Kotor ist eine tolle Stadt. Sie schmiegt sich an Berge, die auch jetzt noch mit Schnee bedeckt sind. Eine alte Stadtmauer wird in der Nacht beleuchtet und lässt einen Staunen.

Wir haben den Abend in der Bar der Marina verbracht. Dort gibt’s Internet, Duschen und Bier. Nachdem wir beide schon ein bisschen nervös waren, ob wir es bis zum 23. Mai nach Zakynthos schaffen, haben wir uns zwei Stunden lang der Törnplanung verschrieben. Starker Wind war angesagt, Sturmwarnungen, Gewitter. Aber nicht überall, wenn wir uns am Rand der Adria halten, dann geht sich das aus. Natürlich musste auch ein Plan B her. Der wäre dann die Stadt Bar an der Montenegrischen Adriaküste gewesen.
Dann haben wir noch mit den lieben daheim geskypt. Das ist wirklich ein praktisch Ding. Man kann auch gleich ein bissi zeigen wo man ist.

Zurück am Steg haben wir noch mit dem Eigner einer Lagoon 50 geplaudert, der es in einer Woche aus der Türkei bis nach Kotor geschafft haben will. Ts, glauben wir nicht.
Wir wollen früh los uns um 6:55 ist Tagwache. Der Markt direkt vis a vis hat schon offen. Sehr fleißige Verkäuferinnen preisen ihre Waren an. Wir kaufen Käse, Obst, Gemüse, Brot und Fleisch. Interessiert euch wirklich, was wir jeden Tag essen?

Nagut: Jürgen lässt Kalorienbewusst das Frühstück aus und isst um 10 eine Salamisemmel. Ich frühstücke Joghurt mit Müsli und Früchte und um 10 eine Salami Semmel. Um eins waren wir schon wieder hungrig. Das war aber schon auf hoher See bei ordentlichem Wellengang. Trotzdem hat Jürgen eine Auberginenpfanne als Einstimmung auf Griechenland gezaubert. Der kardanische Herd hat seine Arbeit gut getan. Wie immer hervorragendes Essen. Dann gab‘s noch zwischendurch Erdbeeren mit Joghurt. Von allem immer reichlich, Nachschlag inklusive.
Wir verließen Kotor um 8 Uhr dreißig. Bis man wieder im Mittelmeer ist dauert das zirka drei Stunden. Am Weg ist noch eine Klosterinsel, die wir fotografiert haben, mehr wissen wir nicht dazu.

Bevor wir ausklarierten probierten wir noch die neue Sturmfock aus (hier helfe ich, ein sehr kleines Segel, das bei sehr viel Wind gesetzt wird). Es dauert alles so lange, wenn man es das erste Mal macht. Erst kurz nach Mittag hatte uns die Adria wieder –und wie. 7 Windstärken und Wellen auf die in der Nacht nicht viel auf 5 Meter fehlen. Das haben wir beide noch nicht erlebt. Mit hoher Geschwindigkeit, zirka 7 Knoten, (das bitte rechnet‘s jetzt selber um, in google: „7 Knoten in km/h“ eingeben, dann zeigt er’s gleich an, der google) zischten wir durch den Tag, den Abend und durch die Nacht. Der Wind immer aus der richtigen Richtung, fantastisch. Der Autopilot unser bester Freund, kommt nicht immer mit der Situation zurecht und piepst, einer muss ihm helfen. So vergeht die Nacht recht rasch. Wir beide schlafen sehr wenig, eigentlich gar nicht. Zu sehr wackelt es zu sehr ist es neu und aufregend. Die albanischen Gewässer meiden wir, da gibt es angeblich Minenfelder und da wollen wir nicht hin. Erst zu Mittag am nächsten Tag schläft der Wind kurz vor Griechenland ein. Und dann beginnen die Wetterkapriolen. Kurze intensive Schauer mit Starkwind rollen auf uns zu.



Achja, darf ich euch noch Basil unseren Freund vorstellen. Er ist zwar ein Säufer und damit können wir ja gar nicht, aber ein ganz ein lieber. Wir begrüßen ihn jeden Morgen freundlich, „Guten Morgen Basil!“ Jürgen glaubt ihn gestern gehört zu haben, als er sagte: „Die gonze Zeit san’s so schasfreindlich zu mia und dann fressen’s mi zsam“

Heute war wieder Delfin Alarm. Zuerst zwei, die das Schiff begleiten. Sie springen nicht, sondern gleiten elegant vor dem Bug. Sie schwimmen ganz eng und plötzlich sind sie wieder weg. Aber nur um zwei Freunde zu holen. Jetzt sind es vier, die uns begleiten. Ganz knapp unter der Oberfläche, man kann sie gut sehen. Dazwischen tauchen sie auf. Unter Wasser drehen sie sich auf die Seite, man glaubt sie schauen einen an. Also Delfine haben wir schon genug gesehen, ur fad eigentlich, oder?
Ja und jetzt, 30 Stunden später liegen wir in der kleinen Bucht der kleinen Insel vor Anker. Der ganze Tag war nass, es hat gehagelt, es war Sturm, es war hohe Welle und jetzt am Abend, da regnet es. Ach ja, die Temperatur: 15 Grad im Schiff und fast 16 Grad das Wasser. Beim Segeln haben wir bis zu vier Schichten, Haube und Handschuhe an– will immer noch einer von euch mit uns tauschen? 

Einen Nachtrag zu Gestern habe ich noch. Wir haben sehr sportlich eine Meerenge in Montenegro durchsegelt. Der Profi erkennt zwei Kringel, die dort nicht sein sollen. Für einen haben wir eine gute Erklärung. Es fahren immer zwei Fähren hin und her und die machen nicht Platz. Obwohl wir glauben als Segler Vorrang zu haben, da sind wir uns aber nicht ganz sicher. Kann bitte ein Segelprofi, der das weiß (und nicht nur glaubt) kommentieren ob das stimmt. Segelfahrzeug hat Vorrang auch vor Fähre.
Tja und die Erklärung des zweiten Kringels bleibt dem Segelprofi mit einem Schmunzeln vorbehalten.

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